9. Teil unserer Reise
- von Gertraud Probst
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- 07 Dez., 2017
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Von Baiona in Spanien bis Figueira da Foz in Portugal
Wir sind wieder früh unterwegs, und es scheint die Sonne aber es ist sehr Kalt. Am Nachmittag kommen wir in Portugal in "Viana do Castelo" an und merken zuerst gar nicht, dass in Portugal die Uhren anders gehen, sie gehen eine Stunde vor also UTC (Universal Time Coordinate =Greenwich Zeit =Weltzeit).
Der Hafen liegt geschützt hinter einer Brücke in einer Flussmündung.
Beim Stadtbummel ist uns gleich ein Unterschied aufgefallen, die Häuser waren zum Teil von außen mit Fliesen verblendet. Als wir die erste Kirche besichtigten stellten wir fest das die Vorliebe für Fliesen nicht nur außen gilt, die Marienkirche war innen ganz gefliest, in blau waren dort Szenen aus der Bibel lebensgroß abgebildet.
Am nächsten Tag ging es gleich weiter nach "Povoa de Varzim". Auch hier finden wir geflieste Häuser und Kirchen.
Von hieraus fahren wir mit der Metro nach Porto, die Stadt des Portweines, die wir mit der Bahn in einer knappen Stunde erreichen können. Unsere Tochter war im vergangenem Jahr hier und hat uns den Bus „Hop in Hop out“ empfohlen, in dem sie uns über Kopfhörer in Deutsch erklären, an welcher Sehenswürdigkeit wir vorbeifahren und man aussteigen um etwas zu besichtigen, danach in den nächsten Bus wieder einsteigen und weiterfahren kann.
An den Hängen zum Fluss sind die Portweinkeller und am Fluss unten viele kleine bunte Häuser, eine Stadt mit vielen Gesichtern.
Von "Povoa de Varzim" aus geht es einen Katzensprung weiter nach Leixos, das an der Flussmündung nach Porto liegt. Hier verbringen wir einen schönen Nachmittag gut eingepackt am Strand wo wir den Wellensurfer zugesehen und Kaffee getrunken haben.
Gleich am nächsten Morgen geht es weiter nach Aveiro, wir sind ein paar Stunden unterwegs als es plötzlich sehr nebelig wird. Eine sehr anstrengende Fahrt, doch Gott sei Dank ist die Sicht bei der Einfahrt in die Flussmündung wieder gut. Wenn wir uns umdrehen können wir die Nebelwand noch sehen. Es geht ca. 5 Seemeilen den Fluss hinauf an Industrie- und Fischereihäfen vorbei. An Salinen und Anlegern bis wir zur Marina von Aveiro kommen. Nach einem gemütlichen Abend in der Marina wollen wir am Morgen weiter, doch der Motor will nicht anspringen trotz vieler Bemühungen. Es ist Sonntag, und so können wir erst am Montag, mit freundlicher Unterstützung von „Frau Anna“ vom Segelclub, mit dem Mechaniker Kontakt aufnehmen. Als der Mechaniker kam, sprang der Motor problemlos an, doch an ein weiterkommen war nicht mehr zu denken, den die Wellen waren heute schon wieder zu hoch und der Wind zu stark. Durch unseren „Zwangsaufenthalt“ haben wir einen netten deutschen Segler kennengelernt, mit dem wir in den nächsten Tagen Aveiro erkundeten. Wir hatten auch viele Gespräche mit Leuten aus der Marina die uns zu ihrem Clubessen einluden, ein schöner Nachmittag mit vielen Begegnungen, der uns in guter Erinnerung bleiben wird.
Es dauerte bis zum nächsten Sonntag bis wir ein Stücken weiter kamen, in einen Fischereihafen „Porto de Pesca de Aveiro“ an der Mündung. Dort wanderten wir am Strand von „Praia de Barra (Sul)“ nach „Praia da Costa Nova“ wo wir die Uferpromenade mit den bunten Häusern bewundern. Ein Tipp von Armin, der uns gefreut hat. Als wir am Morgen weiter wollten springt der Motor wieder nicht an und mein Mann klemmt die Batterien um und so können wir los nach „Figueira da Foz“. Auf dem Weg dorthin, haben wir wieder Delfine als Begleitung ein Geburtstagsgeschenk für meinen Mann.
Auch hier erkunden wir die Stadt und staunen über die Größe des Strandes. Hier ersetzen wir die Batterie, und der Motor springt wieder tadellos an.
Einen Tag fahren wir gemeinsam mit der Bahn nach Coimbra eine alte Universitätsstadt. Dort besichtigen wir unter anderem die „Biblioteca Joanina“ und machen einen Spaziergang durch den Botanischen Garten.
Nach dem Stadtbummel fahren wir mit dem Bus ca. 16 km weiter nach Conimbriga zu einer römischen Ausgrabungsstätte dort sind 17% einer Römerstadt ausgegraben und können auch besichtigt werden mit Mosaiken die einen staunen lassen. Ein überaus lohnender Ausflug.
Heute war ein großer Flohmarkt und auch ein Adventsmarkt. Es ist schon komisch für uns, wir haben zwischen 7 und 15 Grad Plus kein Schnee überall blüht es und wir haben Advent. Beleuchtete Rentiere, Glocken und Engel und keine Spur von Winter eher Herbststimmung. Hab einen Weihnachtsstern und ein „Walnusskripperl“ gekauft um uns daran zu gewöhnen dass wir Dezember und Advent haben.
Leider wird unser Weiterkommen schon wieder eingebremst. Wir müssen den Schalthebel reparieren lassen, dafür muss ein Ersatzteil bestellt und dieses eingebaut werden. Bis die Reparatur abgeschlossen ist, ändert sich das Wetter, der Schwell wird wieder erheblich zunehmen und das heißt für uns abwarten. Es scheint als wolle uns da jemand unsere Entscheidung abnehmen, denn wir sollten schon lange in den Kanaren sein.






















Wir waren über Weihnachten Zuhause und sind Ende Januar nach Athen zurückgeflogen. Da die Häfen um Athen nicht so vielversprechend sind haben wir uns in Athen ein Hotel genommen und dort 4 Tage verbracht. Natürlich stand die Akropolis ganz oben auf unserem Programm. Wir hatten das Glück von der Dachterrasse des Hotels direkt auf die Akropolis zu sehen, und auch vom Restaurant aus, wo das Frühstück und Abendessen serviert wurde. Doch am Morgen machten wir uns dann auf, vorbei an der Hadrianbibliothek und anderen antiken Bauten hinauf zur Akropolis. Ich hatte ja schon Bilder gesehen, aber das war nichts, angesichts des weitläufigen Geländes voller antiker Bauten und Monumenten, die uns da erwarteten. Es war schlicht weg sehr beeindruckend, und wir haben viel Bilder gemacht. Zurück ging es durch die alten Gassen der Stadt, wo wir guten griechischen Kaffee genossen, und die Vielfalt des bunten Treibens und die Angebote in den Läden ebenso.
Das Archäologische Nationalmuseum war ein weiteres Highlight in Athen. Das mit tollen Exponaten durch die bewegte Geschichte Griechenlands führt.
Natürlich haben wir uns auch die Wachablösung am Parlament nicht entgehen lassen und sind hinterher durch den schönen Nationalpark gewandert. Eine Stadtrundfahrt mit dem Bus brachte uns noch viele andere Sehenswürdigkeiten nahe.
Nach diesen beeindruckenden Tagen, ging es mit dem Bus, zurück nach Preveza, in die Marina zu unserem Schiff. Es lag noch so da, wie wir es verlassen hatten und es gab keine bösen Überraschungen.
Nach dem wir klar Schiff gemacht und Eingekauft haben, gehen wir Spazieren und genießen in Ruhe den Nachmittag in unserem Lieblingskaffee. Wir verbringen die Tage mit kleinen Reparaturen, wie Block austauschen, Ölwechsel, Segel kontrollieren… Auch meine Handarbeiten kommen nicht zu kurz. Ein täglicher Spaziergang gehört auch immer mit dazu.
Das Erdbeben, das in der Nacht hier zu spüren war gehört zwar auch zu Griechenland, aber so genau wollen wir das gar nicht wissen. Wir sind Beide in der Nacht aufgewacht, den das Boot wurde heftig gerüttelt, Schorsch sagt es war als würde das Schiff über eine Schotterstraße fahren. Wir sahen uns an und dann kam ein tiefes heftiges Grollen, uns war Beiden nicht mehr wohl. Wir hörten dann, dass es ein Seebeben war, nur wenige Km vor der Küste von Preveza.
Die nächste größere Aktion an unserem Schiff ist der Einbau der neuen, nun elektronischen Ankerwinde, das Schorsch super hinbekommt.
Es ist noch Zeit bis das Schiff aus dem Wasser kann und so mieten wir uns ein Auto und besuchen die Stadt Lefkada.
Ein weiterer Ausflug geht in die Berge. Wir besuchen Kipi mit ihren romantischen alten Steinbrücken über die heute Wanderwege führen.
Wir blicken aus verschiedenen Stellen in die Vigo Schlucht und besuchen Papingo mit den Naturschwimmbecken. In Papingo finden wir ein nettes Hotel, das aus mehreren alten Häusern, die liebevoll hergerichtet wurden, besteht, wo wir zu Abendessen und übernachten.
Die Berge erinnern uns an Zuhause, die Natur hat viel zu bieten wie Wilde Krokusse und Christrosen, eine herrliche Landschaft mit Flüssen, Wiesen und Wäldern. Hier kann man mit dem Auto fast bis zum Gipfel hochfahren, für uns aus Bayern, ein neues Gefühl.
Der nächste Ausflug führt uns in die nähere Umgebung. Vor der Stadt Preveza liegt die Nekropolis, eine alte Römerstadt, die Oktavian, der spätere Kaiser Augustus, nach dem Sieg über Marc Anton und Kleopatra bauen ließ.
Es stehen noch große Teile der Stadtmauer und beeindruckende Gebäudereste, zu Teil mit schönen Mosaiken. Nicht weit da von entfernt auch ein Coloseum und eine Rennbahn.
Von dort fahren wir weiter in die Stadt Arta, die uns gleich mit einer herrlichen Steinbrücke begrüßt, und die einer Legende nach erst nicht mehr zusammenstürzte als der Baumeister seine schöne Frau darin einmauern lies. Sehenswert ist eine alte Byzantinische Kirche, die heute ein Museum ist, und die dazugehörigen Kolstergebäude, die zum Teil gemietet werden können, z.B. ehemalige Klosterzellen, die wiederhergerichtet wurden. Wir gehen zu Fuß durch die Stadt und finden Überreste von röm. Tempeln.
Wir folgen den Wegweiser zu Kirche St. Theodora und besichtigen dieses Kleinod, ein Wallfahrtsort der Heiligen Theodora, die in der Kirche ihre letzte Ruhestädte gefunden hat.
Es waren schöne Ausflüge doch jetzt gehört unsere Aufmerksamkeit wieder unserem Schiff.
Bevor wir in die neue Saison starten können, müssen wir das Unterwasserschiff reinigen und neues Antifouling auftragen. Dazu muss unsere Isar aus dem Wasser, doch wir wollen in der Zeit auf unserem Schiff wohnen bleiben. Das ist in der Ionien Marina gegenüber Preveza möglich. In den zwei Jahren und den verschiedenen Gewässern hat sich zu Letzt, über den Winter, ein wahrer Pelz auf dem Unterwasserschiff gebildet, den die Arbeiter der Ionien Marina professionell und gründlich entfernt haben, so dass wir doppelt für die Reinigung bezahlt haben, was auf Grund der Menge, wirklich gerechtfertigt war, und wir gerne bezahlt haben.
Das Ruderlager ließen wir auch neu machen und nach dem wir die Loge nicht mehr lösen konnten hat der Mechaniker der Marina auch dieses Problem gut und gründlich gelöst. Auch die überholte Rettungsinsel und die Schwimmwesten sind eingetroffen, so dass wir nach 10 Tagen mit dem Schiff wieder ins Wasser konnten. Wir waren sehr zufrieden.
Als erstes geht es dann zum Zahnarzt, den vor ein paar Tagen ist mir ein Stück vom Backenzahn abgebrochen. Gleich in der Nähe des Hafens finden wir einen Dentisten, der die Sache in Ordnung bringt. Für uns ungewohnt, hat er keine Sprechstundenhilfen, sondern macht alles ganz alleine.
Nun wieder einkaufen die Vorräte auffüllen und was wir für die kommende Reise brauchen. Noch ist das Wetter nicht so das wir uns auf den Weg rund um Peloponnes machen können und so bringen wir das Schiff innen und außen auf Hochglanz noch mal Wäsche waschen, und flicken.
Eine von unseren Batterien ist schon älter, und so tauschen wir sie vorsichtshalber aus. Es war gar nicht so einfach hier eine passende Autobatterie zu bekommen, da ja auch die Maße stimmen müssen, weil sie sonst keinen Platz hat. Unterwegs haben wir gleich noch einen neuen Feuerlöscher bekommen, so sind wir gut gerüstet.
Nach einem stürmischen Wochenende geht’s dann wieder los.